Religion

Der Hinduismus


Gebetstablett
Der hinduistische Glaube ist vor mehr als 2500 Jahren im heutigen Pakistan entstanden. Heute gibt es Millionen von Hindus, die meisten leben in Indien. Es gibt im Hinduismus drei Glaubensrichtungen: Den Shivaismus, Vishnuismus und Shaktismus.

Der Großteil (80,5%) der indischen Bevölkerung besteht aus Hindus. An zweiter Stelle stehen die Moslems mit 13,4% und dann die Christen mit 2,3%, sowie die Sikhs mit 1,9%. Die restlichen 1,8% bestehen aus Buddhisten, Jainas und Andersgläubigen.





Was ist wichtig für einen Hindu?

Der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele, an das Karma-Gesetz oder an die prinzipielle Möglichkeit der Erlösung, in welcher Form auch immer.

1. Ein Hindu ist tief davon überzeugt, dass sein Weg einer der Wege ist, der zur Erlösung führt.

2. Die vielen Gottheiten mit ihren fast unzählbaren Vervielfältigungen haben nur einen symbolischen Charakter. Sie sollen einem den richtigen Weg zeigen um zu einer glücklichen Erlösung zu kommen.

3. Ein Hindu geht davon aus, dass alles was auf der Welt passiert inklusive materieller Dinge von einer höheren, übernatürlichen und spirituellen Kraft bestimmt werden. Das was den ganzen Kosmos trägt, ist auch für den Menschen zuständig, nicht umgekeht.

4. Im Hinduismus glaubt man daran, dass man einen unsterblichen Kern hat. Und dass man je nachdem, ob man ein gutes oder schlechtes Leben geführt hat in einer löblichen oder erniedrigenden Form wiedergeboren wird. Die Kraft die das regelt, nennt man Karma-Gesetz.

5. Wenn das Karma-Gesetz ganz rein und ohne jegliche Schatten ist, hat man die Möglichkeit die Kette der Wiedergeburten zu unterbrechen.

6. Jeder Hindu glaubt an eine spirituelle Verbindung zwischen Menschen und Göttern. Bezüglich der Art und Verwandschaft gibt es verscheidene Ansichten.





Götter und Dämonen

Von außen betrachtet wirkt die Götterwelt des Hinduismus nahezu unüberschaubar. Viele Menschen denken, dass es im Hinduismus tausende von Gottheiten gibt, letztendlich sind sie alle verschiedene Darstellungen des einen, höchsten Wesens.

Es gibt drei Hauptgötter, man spricht hierbei von der Dreifaltigkeit (Trimurti):

1. Bramha, der Gott der Schöpfung
2. Vishnu, der Gott der Erhaltung
3. Shiva, der Gott der Zerstörung

Jeder dieser Hauptgötter hat eine Gemahlin:

1. Sarasvati (Gemahlin von Bramha), Göttin der Weisheit
2. Lakshmi (Gamahlin von Vishnu), Göttin des Glücks
3. Durga (Gemahlin von Shiva), die Schwarze

Im Hinduismus spricht man von vielen Gottheiten, letztendlich sind sie alle nur eine Verkörperung der obengenannten Gottheiten.

Bramha:

Bramha, Vishnu, Shiva
Brahma ist der Schöpfergott. In der populären Tradition und in den Bildern stieg er aus dem "Ei" des Universums heraus. Das Ei des Brahma wird im Hinduismus als der Kern der Weltgeschichte verstanden. Aus dem mythischen Ei des Brahma entstanden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Solange Brahma schläft, existiert nichts, erst wenn er erwacht, nimmt die Welt Form an. Dies kann dann zwei Milliarden Menschenjahre anhalten. Schläft Brahma schließlich wieder ein, verschwindet die ganze Welt der Erscheinung.
So gilt Gott (oder auch Sri) Brahma zusammen mit seiner Frau Sarasvati als der Weltschöpfer. Er ist der einzige der Götter, der nicht geschöpft wurde. Es gab noch niemanden, der ihn hätte schöpfen können.

Vishnu:

Vishnu
Vishnu war ursprünglich wahrscheinlich ein Sonnengott. In alten Texten wird Vishnu als der Gott gepriesen, der mit drei Schritten das ganze Universum durchmisst. Ein weiterer Hinweis auf Vishnu als Sonnengott sind seine häufigen Inkarnationen. Er wird immer wieder geboren, um die Welt zu erhalten. Vishnu und seine Shakti Lakshmi gelten als die beiden welterhaltenden Götter. Vishnu kommt die Rolle zu, Menschen und Götter zu beschützen. Auch Vishnu wird mit vier Armen dargestellt. In seinen vier Händen hält er folgende Gegenstände:




-einen Lichtkranz als Symbol der Sonne
-ein Muschelhorn
-eine Lotusblüte
-eine große Keule hält.

Shiva:

Shiva
Shiva ist der Gott der Zerstörung und der Ekstase. Alles was von Brahma geschaffen wurde, löst sich im ekstatischen Tanz des Shiva wieder auf.  Er wird auch als Mondgott der Berge bezeichnet. Er trägt den Mond in seinen verfilzten Haaren, durch die der Ganges fließt. So rettet er Indien vor der drohenden Überflutung des Landes. Als Gebirgsgott oder auch Gott des Himalaya thront er auf dem Berg Kailas und überblickt von dort das ganze Land.
Um den Hals des Shiva windet sich eine Kobra. Sie ist ein Zeichen für plötzlichen Zorn. Shiva hält sie, direkt an seiner Kehle, in Zaum.
Shiva gilt im Hinduismus als der mächtigste und meistverehrte Gott. In anderen Strömungen des Hinduismus ist Shiva als Zerstörer, aber auch als Erneuerer bekannt. Er ist der Gott des Tanzes und der Feste. Doch gilt er auch als Gott der Meditation und der Keuschheit.
Im Tantra vereinigt Shiva zusammen mit seiner Shakti Parvati, Schöpfung, Erhaltung, Zerstörung und Erneuerung. Das Symbol des Shiva im Tantra ist das Lingam. Es ist in jedem Shivatempel zu finden. Oft in Vereinigung mit der Quelle aller Schöpfung, der Yoni.
Das Reittier von Shiva ist der Stier Nandi.